GWN Dynamik: Preis in Echtzeit


GWN Dynamik 

Was ist ein Dynamischer Tarif?

Dies ist ein Stromtarif, bei dem Sie Ihren Stromverbrauch nicht über einen festen Preis pro Kilowattstunde bezahlen, sondern über einen dynamischen Preis, bei dem sich ein Teil des Preises am aktuellen Börsenpreis orientiert. Das bedeutet, dass Ihr Strompreis jede Viertelstunde neu berechnet wird.
    Voraussetzung für die Nutzung eines dynamischen Tarifs ist die Installation eines intelligenten Messsystems (iMSys) nach § 2 Nr. 7 des Messstellenbetriebsgesetzes. Dieses wird durch den für Sie zuständigen oder durch Sie beauftragten Messstellenbetreiber installiert, konfiguriert und in Betrieb genommen wird. Diese Abstimmung kann einige Wochen in Anspruch nehmen.

 

Wo ist der Vorteil?

In einem dynamischen Tarif wird der Preisanteil der Strombeschaffung an den Börsenpreis gekoppelt. Damit wird Ihr Strom in Zeiten eines hohen Angebots günstiger und zu Zeiten hoher Nachfrage teurer. Wenn Sie in der Lage sind, Ihren Stromverbrauch zu steuern, können sich daraus Vorteile ergeben. Das Aufladen eines Elektroautos beispielsweise würde man dann sinnvollerweise nur zu den Zeiten machen, wenn der Strom besonders günstig ist, und nicht dann, wenn der Strom einen hohen Preis hat. Sie können also durch genaue Marktbeobachtung ihren Verbrauch an die Preisentwicklung anpassen.

 

gezielte Nutzung Dynamik

 

Gibt es auch Nachteile?

Es kann immer wieder passieren, dass der Strompreis an der Börse plötzlich und unerwartet stark ansteigt – diese Fälle der so genannten »Dunkelflaute«, wenn tagsüber Wolken vor die Sonne ziehen und gleichzeitig der Wind einschläft, wurden in den Medien schon öfter thematisiert. Dann steigt der Strompreis an der Börse auf einen Schlag, und wenn Sie in dieser Zeit einen hohen Verbrauch haben, wird es teuer.
    Es könnte natürlich auch sein, dass Sie zu bestimmten Zeiten einfach einen hohen Stromverbrauch haben müssen, und Sie den dann gültigen hohen Preisen nicht ausweichen können.

 

spitzenpreis_epex

 

Was ist der beste Tarif für mich – klassisch oder dynamisch?

Wenn Sie einen eher geringen Strombedarf haben, können Sie mit einem dynamischen Tarif kaum etwas sparen, da die festen Bestandteile wie Netzentgelte, Umlagen, Stromsteuer und Messstellenbetrieb in jedem Fall anfallen. Auch wenn Sie Ihren Stromverbrauch nur wenig zeitlich steuern können, stellen Sie sich mit einem klassischen Tarif höchstwahrscheinlich noch besser.
    Bei einem dynamischen Tarif orientiert sich der Strompreis immer an den Preisen für Strom an den Märkten jeweils zum Verbrauchszeitpunkt Diese Preise können kurzfristig sehr massiv vom langfristigen Durchschnitt abweichen. Wenn Sie dann zu diesen ungünstigen Zeiten viel Strom verbrauchen, können sehr hohe Stromkosten entstehen, die weit über den Kosten bei einem klassischen Tarif mit einheitlichem Strompreis bestehen. Auch wenn sich die Strompreise wieder etwas erholen, ist es keinesfalls ausgeschlossen, dass es saisonal bedingt oder durch ungünstige Weltereignisse zu einem erneuten massiven Anstieg der Strompreise an den Beschaffungsmärkten kommt. Dies kann dann wieder zu erheblichen Abweichungen gegenüber einem klassischen Tarif führen.
    Ein dynamischer Tarif ergibt nur dann Sinn, wenn Sie Ihren Stromverbrauch tatsächlich in nennenswertem Umfang nach den aktuellen Strompreisen ausrichten können. Das möglicherweise erzielbare Einsparpotential ist stark von individuellen Verbrauchsfaktoren abhängig, insbesondere von der Anzahl und dem Verbrauch von Elektrogeräten, deren Verbrauch Sie aktiv steuern können. In Zukunft wird sich das ändern, wenn immer mehr Geräte fernsteuerbar sind und beispielsweise auch fernansprechbare Speichermöglichkeiten bei den Kunden installiert sind.

 

Wichtige Hintergrundinformationen

Im folgenden Abschnitt finden Sie viele Hintergrundinformationen zum Thema. Wenn Sie Interesse an einem dynamischen Tarif haben, setzen Sie sich bitte mit uns in Verbindung, damit wir über die Voraussetzungen und Möglichkeiten sprechen können.

 

Der aktuelle Börsenpreis

Wenn Sie diesem Link folgen, werden Sie direkt auf die Seite der Bundesnetzagentur geleitet, auf der die Strombörsenpreise dargestellt werden. Dort können Sie auch die Parameter verändern, um die für Sie interessanten Regionen oder Zeiträume anzupassen.
Zur SMARD Seite

 

Preisblatt GWN Dynamik

Das Preisblatt zum Stromtarif GWN Dynamik können Sie in unserem Downloadbereich unter »Strom« als PDF herunterladen.

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Hintergrundinformationen 

Strom: Grundpreis und Arbeitspreis

Ganz grundsätzlich gibt es immer einen Grundpreis, das ist der Betrag, der jeden Monat bezahlt werden muss, egal, wie hoch der Verbrauch ist.
Dazu kommt der Arbeitspreis, das ist der Preis, den man pro verbrauchter Kilowattstunde (kWh) zahlt.
    Die Beträge, die auf der Rechnung erscheinen, enthalten neben dem eigentlichen Strom zahlreiche weitere Posten wie Netztnutzungsentgelte, Kosten für den Messstellenbetrieb (Stromzähler), gesetzlich festgelegte Abgaben, Umlagen und die Stromsteuern, die Kosten für den Stromvertrieb sowie die Mehrwertsteuer auf alles. Einige diese Zusatzkosten sind monatlich festgelegt, andere sind fest pro kWh, und wieder andere sind prozentual vom Strompreis abhängig.
    Bei einem klassischen Stromtarif sind alle diese Einzelposten vorher kalkuliert worden und werden zusammengerechnet. Bei einem dynamischen Stromtarif sind die Kosten für den eigentlichen Strom nicht festgelegt, sondern orientieren sich an den aktuellen Preisen an der Strombörse, und dadurch sind auch einige Posten, die sich prozentual vom Strompreis ableiten, dynamisch.

 

Zusammensetzung Arbeitspreis

Der kWh-Preis im dynamischen Tarif setzt sich aus zwei Hauptbestandteilen zusammen: dem festen Anteil, der sich während eines Jahres nicht ändert (es sei denn, es ändern sich gesetzliche Vorgaben), und dem eigentlichen Stromeinkaufspreis, der mit dem Börsenpreis gekoppelt ist. Ein intelligenter Stromzähler misst Ihren Verbrauch alle 15 Minuten und meldet diesen einmal täglich an Ihren Messstellenbetreiber, der diese Meldung an uns weiterleitet. Wir verknüpfen dies viertelstundengenau mit dem dann jeweils gültigen Börsenpreis. Zusammen mit dem festen Anteil pro kWh ergibt sich so Ihr dynamischer Arbeitspreis.

 

arbeitspreis_vergleich

 

Unterschied klassischer Tarif zu einem dynamischen Tarif

Bei einem dynamischen Tarif liegt das Risiko ganz bei Ihnen selbst. Sie können eventuell deutlich sparen, wenn Sie Ihren Verbrauch gut planen können, es kann aber auch passieren, dass es plötzlich teuer wird.
    Klassische Stromtarife sind Festpreistarife, sie bestehen aus einem fix vereinbarten Grundpreis, angegeben in Euro pro Jahr (oder Monat) sowie einem fixen Arbeitspreis in Cent pro Kilowattstunde. Bei einem klassischen Tarif liegt das Risiko bei der GWN. Wir versuchen im Vorfeld den Verbrauch möglichst genau einzuschätzen und schließen dann langfristige Lieferverträge ab. Sollten wir uns mengenmäßig verschätzt haben, müssen wir Strom zu den dann aktuellen Preisen nachkaufen, dies kann Vorteile, aber auch Nachteile für die GWN mit sich bringen (in der Regel gleicht es sich einigermaßen aus). Für unsere Kunden ändert sich dadurch aber zunächst nichts, da diese lediglich den vereinbarten Preis bezahlen. Wenn der Strom dauerhaft sehr viel teuer wird, müssen wir unsere Preise irgendwann natürlich auch anpassen. Und wenn der Strom langfristig günstiger wird, haben wir die Preise für unsere Kundinnen und Kunden immer gesenkt, sobald es uns möglich war.

 

Wie wird die Dynamik berechnet?

In den Medien ist ja immer wieder mal Thema, dass der Strompreis an den Börsen sich im Tagesverlauf bisweilen stark ändert. Dies liegt einmal daran, dass der Stromverbrauch schwankt, denn zu bestimmten Zeiten wird einfach weniger Strom verbraucht. Gleichzeitig wird unterschiedlich viel Strom angeboten. Wenn mittags die Sonne scheint oder wenn besonders viel Wind weht, wird mehr Strom eingespeist. Diese beiden Faktoren führen dazu, dass sich der aktuelle Preis für Strom ständig ändert: bei einem hohen Angebot sinkt er, bei einer hohen Nachfrage steigt er. Das kann so weit gehen, dass der Preis sogar »unter Null« sinkt, kann aber auch dazu führen, dass er plötzlich in ungeahnte Höhen steigt.
    Wichtig dabei ist übrigens, dass der Börsenpreis, der in den Medien berichtet wird, immer nur der reine Nettopreis ist, dazu kommen immer noch Stromsteuer, verschiedene Abgaben und Umlagen sowie die Mehrwertsteuer.

 
Nachfolgend ein paar Beispieltage mit den tatsächlichen Börsenpreisen an der EPEX Spot Strombörse.

 
beispiel_tagesverlauf_boerse_1
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Was bedeutet eigentlich »die Strombörse«?

Strom wird grundsätzlich genauso gehandelt wie andere Waren, es gilt das Verhältnis von Angebot und Nachfrage. Es gibt allerdings einen Unterschied: Strom kann nicht gut aufbewahrt werden, es muss also immer so viel Strom erzeugt werden, wie gerade verbraucht wird. Das bedeutet, wenn alle Kraftwerke laufen und die Nachfrage plötzlich sinkt, dass dann zuviel Strom auf dem Markt ist und die Preise sogar unter Null fallen können, man bekommt also Geld dafür, dass man Strom verbraucht. Wenn die Nachfrage plötzlich sehr hoch ist und nicht genug Strom produziert wird, dann können die Preise unvermittelt sehr stark steigen.
    Damit ein Energieunternehmen diesem Auf- und Ab an der Börse nicht ausgeliefert ist, werden in der Regel langfristige Lieferverträge über bestimmte Strommengen zu festen Preisen abgeschlossen. Dann kann es dazu kommen, dass man als Energieversorger einen bestimmten Preis kalkuliert und angeboten hat, und in der Zwischenzeit ist der Strompreis an der Börse gesunken, und man kann diesen Vorteil nicht sofort an seine Kunden weitergeben, da man ja einen langfristigen Vertrag erfüllen muss.

 

Warum schwanken die Strompreise an der Börse so stark?

Dafür gibt es mehrere Faktoren. Die erneuerbaren Energien Sonne und Wind sind nicht immer gleich stark vorhanden – wenn die Sonne nicht scheint, sinkt der Ertrag der Photovoltaik, und wenn der Wind nicht weht, kommt kein Strom aus den Windrädern. In der Regel gleichen sich diese Beeinträchtigungen über einer großen Fläche wie Mitteleuropa aus, aber es kann auch immer wieder zu ungünstigen Konstellationen kommen und die Preise schwanken stark.
    Ein weiterer und zurzeit leider sehr aktueller Grund sind weltpolitische Ereignisse wie der russische Angriff auf die Ukraine, der die gesamten Energiepreise auf Höchststände getrieben hat. Auch die kriegerischen Auseinandersetzungen im Nahen Osten destabilisieren die Energieversorgung der Welt. Derartige Ereignisse sind kaum vorhersehbar und haben starken Einfluss auf die Strompreise.
    Grundsätzlich gleicht die Börse immer einer Wette. Es können zwar viele Bedingungen kalkuliert werden, aber eben nicht alle – mit dem Effekt, dass der Preis von Tag zu Tag und im Tagesverlauf sehr stark schwanken kann.

 

GWN Dynamik oder GWN Dynamik Modular

Wir biete Ihnen (wie vom Gesetzgeber verlangt) zwei dynamische Tarife an.
    Beim Tarif GWN Dynamik haben Sie nur mit der GWN zu tun und erhalten nur eine Rechnung, die alle Bestandteile enthält (Strom zum Börsenpreis, Vertrieb, Netzentgelte und Messstellenbetrieb).
    Beim Tarif GWN Dynamik Modular beziehen Sie ausschließlich den Strom zum Börsenpreis über die GWN und erhalten dafür eine separate Rechnung. Dazu erhalten Sie eine Rechnung Ihres Netzbetreibers über die Netzentgelte (in Nümbrecht selbst ist dies auch die GWN). Wenn Sie nicht in Nümbrecht wohnen, kommt die Rechnung von ihrem zuständigen Netzbetreiber. Falls Sie für die Installation des intelligenten Messsystems einen anderen Messstellenbetreiber als den Netzbetreiber beauftragen, erhalten Sie von diesem Unternehmen ebenfalls eine Rechnung.

 


Strommix 

Naturstrom seit 2008

Der Bergische Landstrom der GWN setzt kein CO2 frei und erzeugt keinen radioaktiven Abfall. Nachfolgend sehen Sie die aktuelle Zusammensetzung des Stroms, den Sie von uns erhalten sowie dazu zum Vergleich den so genannten Bundesmix.
 



Hinweis: die Stromzusammensetzung des vergangenen Jahres wird immer erst nachträglich im Oktober des Folgejahres herum bekanntgegeben. Darum kann die aktuelle Darstellung immer nur verzögert veröffentlicht werden.
 

 
 

»RenewablePLUS«

Der »Bergische Landstrom« der GWN basiert auf dem Produkt »RenewablePLUS«. Dies garantiert, dass die Betreiber/Eigentümer der Kraftwerke, aus denen die Herkunftsnachweise kommen, den Ausbau der erneuerbaren Energien fördern. Sie investieren entweder in komplett neue Anlagen oder in den Ausbau und die Erweiterung bestehender Anlagen. Die Investitionen erfolgen im jeweiligen Jahr der Stromerzeugung in Kraftwerke bzw. Projekte, die neu realisiert werden und somit eine zukünftig höhere Stromerzeugung garantieren und eine ökologische Verbesserung sind.

 
 

Video zu R+

Die Kriterien des TÜV

Wenn Sie sich für die Kriterien interessieren, nach denen der TÜV Rheinland vorgeht: hier finden Sie den Kriterienkatalog zum herunterladen.

 
 

Was macht unseren Strom zu Naturstrom?

Das Bundesumweltamt hat einen dreieinhalbminütigen Informationsfilm zur Systematik von Herkunftsnachweisen und Registratur veröffentlicht, der anschaulich erklärt, was es damit auf sich hat.


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