Was in großen Städten Fernwärme heißt, ist bei uns die Nahwärme. Intelligente Projekte, die mit moderner Technik echte Vorteile für alle angeschlossenen Kunden bieten. Hier einige Meilensteine der GWN:
Jahr | Projekt |
2008 | Erstes Nahwärmenetz mit vollständig regenerativer Wärmeversorgung in Nümbrecht-Büschhof |
2008 | Einführung regenerativer Wärmelieferung auch für Einzelobjekte |
2012 | Kalte Nahwärme Sohnius-Weide |
2013 | Planung Nahwärmeerschließung Benroth |
2014 | Planung Nahwärmeerschließung Homburg-Bröl unter Nutzung von Kläranlagenabwärme |
2017 | Verlegung der Kalte-Nahwärme-Trasse in der Hauptstraße Nümbrecht |
2018 | Erschließung Neubaugebiet Holunderweg |
2020 | Kalte Nahwärme in Benroth, Baustellen zusammen mit Glasfasernetz-Verlegung |
2021 | Nahwärmelösung über ein BHKW im Hauptort von Nümbrecht – Versorgung von 85 Wohneinheiten Erschließung Neubaugebiet Sängertshöhe |
2022 | geplant: Versorgung der Ortschaft Büschhof über eine Pelletlösung |
In diesem Ortsteil steht unser ältestes Projekt. Hier wurde in enger Zusammenarbeit mit den engagierten Hausbesitzern in einem Bestandsbaugebiet eine so genannte heiße Nahwärmeinsel mit modernen Luft-Wasser-Wärmepumpen geschaffen. Insgesamt 9 Objekte sind an dieses Nahwärmeprojekt angeschlossen.
Kein Widerspruch, sondern modernste Technik, die für warme Häuser sorgt. Hierbei wird durch eine spezielle Sole-Leitung Energie aus einer (oder mehreren) Umweltwärmequellen zum Verbraucher – der Wärmepumpe – im zu beheizenden Objekt geführt. Die Umweltwärme wird durch einfache, nicht isolierte Kunststoffleitungen in ca. 1,5 m Tiefe durch ein umweltverträgliches Gemisch (die Sole) in einem geschlossenen Kreislauf transportiert.
Betrieben wird die Anlage durch regenerativ erzeugten Strom, in den Häusern kommen hocheffiziente Sole-Wasser-Wärmepumpen zum Einsatz. Das Ergebnis: 100 % regenerative Wärme. Mit nur geringfügigen Änderungen an der bisherigen Wärmeverteilung (Wandheizkörper, Fußbodenheizung) kann übrigens an hochsommerlich heißen Tagen auch kostengünstig gekühlt werden.
Die GWN bietet vom reinen Umweltwärmebezug bis hin zum Wärme-Contracting (Rundum-Sorglos-Paket) eine Vielzahl von Möglichkeiten.
In diesem Baugebiet sind seit 2012 etwa 20 neue Häuser entstanden. Das Nahwärmeprojekt wurde im März 2017 von der Energieagentur NRW als »Projekt des Monats« vorgestellt. Insgesamt wurden hier etwa 1,2 km Soleleitung verlegt. Neben der Wärme aus dem Boden (oberflächennahe Geothermie) kommt zusätzlich auch eine solarthermische Anlage zum Einsatz.
Das seit 2018 in Betrieb befindliche Neubaugebiet Holunderweg ist technisch ähnlich aufgebaut wie die Sohnius-Weide. Im Endausbau entstehen hier 25 neue Häuser.
Das Projekt in Benroth wurde von der engagierten Dorfgemeinschaft angestoßen und hat Modellcharakter, da ein solches Konzept, bei dem alte Heizungsanlagen im Bestandsbau ersetzt werden, bisher noch nicht umgesetzt wurde. Durch die Unterstützung von „LEADER Region Oberberg 1.000 Dörfer – eine Zukunft“ gab es eine Förderzusage über 187.200 €, mit der Umsetzung konnte im März 2020 begonnen werden.
Die GWN hat es geschafft, die unterschiedlichen Fördergeber an einen Tisch zu bekommen, so dass die Kalte Nahwärme und das neue Glasfasernetz zusammen gebaut werden können. Damit werden die Straßen nicht zweimal hintereinander aufgerissen.
Was wird gebaut?
Der berühmte „erste Spatenstich“
Leider nicht zu Stande gekommen: Kalte Nahwärme Homburg-Bröl, Göpringhausen und Huppichteroth. Dieses Projekt wäre vom Bund mit etwa 1 Mio. Euro gefördert worden, der Umsetzungsbeginn war für das Jahr 2020 geplant. Die technische Umsetzung wäre ähnlich wie bei der Sohnius-Weide gewesen, allerdings sollten hier Bestandsgebäude mit ihrem zumeist hohen Heizwärme- und Vorlauftemperaturbedarf an ein kaltes Nahwärmenetz angeschlossen werden. Ein weiterer Unterschied: zusätzlich zur Geothermie sollte die Abwasserwärme der Kläranlage verwendet werden. Der große Vorteil: die bisher genutzte Heizanlage wäre dabei vollständig durch das neue System ersetzt worden und mit vergleichsweise geringfügigen Änderungen an der bisherige Wärmeverteilung (Wandheizkörper, Fußbodenheizung) hätte an hochsommerlich heißen Tagen auch kostengünstig gekühlt werden können. Leider haben sich in diesem Fall aber nicht genug Anwohnerinnen und Anwohnern gefunden, sich an das geplante Wärmenetz anzuschließen.